Nachhaltiger Umgang mit Wasser: Eine Chance für Impact Investing

Editorial | 4 Minuten Lesezeit
Hände halten klares Wasser als Symbol für nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen

Ob beim Zähneputzen, Händewaschen oder im Garten – unser Wasserverbrauch ist oft so selbstverständlich, dass wir ihn kaum wahrnehmen. Schon kleine Änderungen im Alltag – wie das Abdrehen des Wasserhahns beim Einseifen oder die Nutzung wassersparender Armaturen – können pro Person jährlich tausende Liter Trinkwasser einsparen. Diese einfachen Schritte sind wichtig, denn Wasser ist eine Ressource, die weltweit unter Druck steht.

Vom Alltag zur globalen Dimension

Während wir in Deutschland im Schnitt über 120 Liter Wasser pro Tag verbrauchen, leben in vielen Regionen Menschen mit weniger als 20 Litern – und das nicht freiwillig. Laut UNICEF haben rund 4 Milliarden Menschen zeitweise keinen sicheren Zugang zu sauberem Wasser. Die Folgen reichen von Krankheiten über Ernährungskrisen bis zu sozialen Konflikten.

Gary White, Mitgründer von Water.org und WaterEquity, beschreibt seinen Wendepunkt so:

„It became clear that charity alone was not going to solve the crisis. There had to be a better path to providing the world with safe water.“
(water.org)

Für ihn liegt der Schlüssel in einem Mix aus philanthropischem Startkapital und skalierbaren Impact-Investments, die langfristig den Zugang zu Wasser und Sanitärversorgung sichern.

Wasserknappheit als Investitionsthema

Aufnahme eines trockenen Flussbetts als Zeichen von Wasserknappheit und Klimafolgen

Die Finanzierungslücke für die Erreichung von SDG 6 (sauberes Wasser und Sanitärversorgung) wird auf jährlich mehr als 80 Milliarden US-Dollar geschätzt. Diese Dimension macht das Thema nicht nur zu einer humanitären, sondern auch zu einer wirtschaftlichen Herausforderung – und zu einem zentralen Feld für wirkungsorientierte Investitionen.

Dr. Peter Gleick, Präsident des Pacific Institute und Mitinitiator der Water Resilience Coalition, sieht dabei Unternehmen in einer besonderen Rolle:

„We don’t need to invent any new technology … we can’t afford not to solve them. And ultimately … it’s up to ‘we’ … it’s up to us. And the ‘us’ is everybody.“
(circleofblue.org)

Er verweist darauf, dass die technischen Lösungen existieren – entscheidend ist, dass öffentliche, private und zivilgesellschaftliche Akteure sie konsequent umsetzen.

Impact im Fokus: SOAPEYA als Beispiel

Ein innovatives Beispiel für die Verbindung von Ressourcenschonung und sozialem Nutzen ist SOAPEYA: eine Trockenseife, die keinen Abfall verursacht, hautpflegend, biologisch abbaubar und sogar essbar ist. Die Idee: Hygiene überall ermöglichen und Leben retten – ohne Wasser, ohne Chemikalien, ohne Plastikmüll.

Der globale Effekt wäre messbar: Jedes Händewaschen mit SOAPEYA spart Trinkwasser. Hochgerechnet können Milliarden Liter pro Jahr eingespart werden – in Regionen mit Wasserknappheit kann das über Leben und Tod entscheiden. Zusätzlich sinkt der CO₂-Ausstoß, da kein Wasser transportiert oder aufbereitet werden muss.

Die DN Deutsche Nachhaltigkeit AG beteiligte sich 2025 mit rund 9,5 % an der Muttergesellschaft, der Save the Water Holding AG. Vor der Investition durchlief das Unternehmen einen strengen Impact-Investmentprozess und erzielte ein ESG-Scoring von 51 Punkten – deutlich über dem geforderten Mindestwert.

Warum Wasser ein zentrales Feld für Impact Investments ist

Vom bewussteren Umgang im Alltag bis zu milliardenschweren Infrastrukturprogrammen: Jede Maßnahme zählt, doch die großen Hebel liegen in systemischen Lösungen. Technologien zur Leckage-Reduktion, Wiederverwendung von Abwasser, dezentrale Versorgungssysteme oder Produkte wie SOAPEYA bieten klare ökologische und soziale Wirkung – und eröffnen zugleich wirtschaftliche Chancen.

So schließt sich der Kreis: Privatpersonen können im Kleinen beginnen, Unternehmen und Investoren verstärken den Effekt durch gezielte Projekte und Finanzierungen. Impact Investing wird damit zu einem verbindenden Instrument, das SDG 6 (sauberes Wasser und Sanitärversorgung) und SDG 17 (Partnerschaften) gleichermaßen voranbringt.